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Die Kulturwerkstatt

Kulturwerkstatt
Hinter dem Hügel, die weite Welt

Ca. 50 Jugendkunstschulen gibt es in Bayern. Sie sind im Landesverband der Jugendkunstschulen LJKE Bayern e.V. organisiert und arbeiten sowohl in Städten als auch im ländlichen Raum. Eine davon gibt es seit 2006 auch in Kalmreuth. In der Kulturwerkstatt entdecken Kinder und Jugendliche ihre gestalterischen und bildnerisch-handwerklichen Stärken. Wesentlich für alle Angebote der Kulturwerkstatt sind der künstlerische Freiraum und die Förderung von sinnlicher Wahrnehmung und Fantasie.

Dazu steht den Teilnehmern eine Vielfalt an Materialien und Möglichkeiten zur Verfügung und bei allen Kursen und Workshops werden sie von künstlerisch- und pädagogisch qualifizierten Fachkräften begleitet. Werner Fritz ist für den Bereich Kunst und Handwerk verantwortlich, er ist ehemaliger Kunsterzieher am Gymnasium und arbeitet in den Bereichen Keramik,  Druckgrafik, Holz, Glas- und Metallbearbeitung. Irene Fritz arbeitet als Kunstpädagogin im Bereich Malerei und Zeichnung und ist für die Gesamtleitung der Einrichtung, für den Standort im Kunstbau Weiden,  die Netzwerkarbeit in der Region, die Kooperation mit Schulen und  das Projekt Kinder im Museum im Internationalen Keramik-Museum verantwortlich.

Die Jugendkunstschule in Kalmreuth hat sich dank ihrer qualitätvollen  Arbeit, durch zahlreiche Kooperationen und grenzüberschreitenden Projekte auch überregional einen Namen gemacht und bereits einige Auszeichnungen erhalten.  2010 erhielt sie den Kulturpreis des Landkreises Neustadt. Seit 2019 wird sowohl die Kulturwerkstatt Kalmreuth als auch der Kunstbau Weiden vom Landkreis Neustadt bzw. der Stadt Weiden finanziell gefördert. Seit 2020 ist die Einrichtung eine gemeinnützige GmbH. 

Das "Houadhaisl" - Begegnung mit Material und Handwerk

Die Kulturwerkstatt Kalmreuth fällt auch mit ihrer Architektur und dem Miteinander der Bauformen auf. Die Begegnung Vergangenheit und Zukunft , Tradition und Moderne, Geborgenheit und Öffnung spiegelt sich in der Architektur der Gebäude. Das Atelierhaus, das sich nach Westen durch ein großes, bodentiefes Fenster der Landschaft öffnet, wurde vom mehrfach ausgezeichneten Architekturbüro Beer entwickelt. 

Das „Houadhaisl“ ist ein aus Granit gemauertes Häuschen, das früher den Gemeindehirten als Schutzhaus diente. Es wurde sorgfältig renoviert und ist heute ein Kulturraum für Begegnungen mit Material und Handwerk, Kunst und Menschen. Seine alte Bedeutung als Wohnraum für Tier und Mensch wurde beim Hirtenabend mit dem langjährigen zweiten Bürgermeister Anton Eismann lebendig, der von seiner Zeit als „Houatbua“ erzählte, aber auch eine Ausstellung mit afrikanischem Spielzeug oder  ein Medieninstallation  des Künstlers Werner  Sperlich war dort schon zu bewundern.  Im ehemaligen Kuhstall befindet sich die Keramikwerkstatt, die kleine Hirtenstube wurde zunächst einige Jahre als Galerieraum geführt und 2019 zu einer heimeligen Werkstatt umgebaut, in der kleine Gruppen mit den Werkstoffen Metall, Glas, und Holz experimentieren können.  Jeden Freitag arbeitet dort die „Ton-und Werkgruppe“, an Dienstagen gibt es für Kinder ab 4 Jahren im Atelierhaus den „ KinderKunstRaum“, am Donnerstagabend hat die Keramikwerkstatt für Erwachsene geöffnet. Auch Kindergeburtstage kann man in der Kulturwerkstatt feiern. Man kann dort das  traditionelle Handwerk des Buchbindens erlernen, aber auch Trickfilm, Graffiti oder Experimente mit Fotografie sind möglich.

Zwischen altem Handwerk und zeitgenössischer Kunst

Das Motto der Einrichtung lautet „Hinter dem Hügel die weite Welt“. Dabei ist sowohl der nahe Hügel, als auch die weite Welt wichtig: Im halbjährlich erscheinenden Kursprogramm finden sowohl traditionelle als auch zeitgenössische Kunstformen ihren Platz.

Ziel ist es, Verbindungen herzustellen: Zwischen den regio­nalen Lebensräumen und anderen Kulturformen. Zwischen altem Handwerk und zeitgenössischer Kunst. Vor allem stärkend die Angebote Menschen allen Alters und jeder Herkunft in ihrer Wahrnehmung, Eigenständigkeit, Neugier und Offenheit.

Wie alle Kulturbetriebe, so musste auch die Kulturwerkstatt in der Coronakrise schließen. Zuletzt wurde vor dem Lockdown in kleinen Gruppen mit Abstand und Hygienekonzept gearbeitet. Einige Kurse der Jugendkunstschule laufen jedoch digital weiter und es gibt Mit-Mach-Kunstpakete zum Bestellen, die das Kreativsein zuhause zu ermöglichen.

Infos zu allen Angeboten sind auf der Webseite www.kulturwerkstatt-info.de erhältlich. Wer mehr über die Arbeit der Jugendkunstschulen in Bayern erfahren will, schaut bei www.ljke-bayern.de vorbei.